Lauftreff Vynen
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Berlin war wieder eine Reise wert

Ende September steht ganz Berlin im Zeichen des Marathons. Samstag flitzten fast 5.000 Inliner durch die Stadt und am Sonntag herrschte mit über 40.000 Läuferinnen und Läufer richtig Bewegung in unserer Hauptstadt. Und wir waren mit 15 Aktiven dabei.

Mit einer entspannten Bahnfahrt startete unser langes Wochenende bereits am Freitag. Mit insgesamt 30 Personen war unsere Gruppe diesmal relativ groß und so war es natürlich klar, dass sich je nach Interesse unterschiedliche Gruppen bildeten. Einige besichtigten die Gedenkstätte Hohenschönhausen, andere ließen sich durch die Berliner Unterwelten führen, und wieder andere schauten nach interessanten Angeboten auf der Laufmesse.

Die Messe mussten wir alle besuchen, denn da gab es die Startunterlagen – natürlich ganz am Ende in der letzten Halle im ehemaligen Flughafen Tempelhof. Nix mit schnell mal durch und wieder weg, wenn man sich von den Angeboten nicht verführen lassen wollte J Einige von uns konnten erst am Samstag hin, da muss es noch schlimmer gewesen sein.

Viele waren schon mehrmals in Berlin gewesen, aber einige kannten die Stadt noch gar nicht. Von diesen wurde der Samstag für eine kombinierte Stadtrundfahrt mit Schiffstour auf der Spree genutzt. Auch unter dem Gesichtspunkt – Füße und Beine schonen. Anschließend ging es dann zum Potsdamer Platz. Zum einen muss jeder Berlin Fahrer mindestens einmal das neue Berliner Centrum gesehen haben, zum anderen flitzten hier nachmittags die Inliner vorbei. Faszinierend das Tempo der Spitze, aber auch die sogenannten Fitness Skater hatten immer noch richtig Speed drauf. Schon erstaunlich, mit welch geringem Abstand gefahren wurde.

Für uns alle kam der Höhepunkt am Sonntag. Die Nacht auf Sonntag war schon kurz – Frühstück um 5:30 Uhr J und ob alle gut geschlafen haben? Immer wieder ein toller Anblick wenn Läufer mit ihren Kleiderbeuteln in der U Bahn zusteigen und tausende dann  in Richtung Startbereich pilgern. Ist man einmal in diesem abgesperrten Bereich drin, hat man mit so einer großen Gruppe kaum eine Chance zusammen zu bleiben. Der Weg zu den Beuteldepots ist teilweise recht weit und mindestens einmal muss jeder noch mal ein Örtchen oder einen Busch aufsuchen.

Die Spitzenläufer starten um 9 Uhr, wir in Block G oder gar erst im großen Block H erst um 9:45 Uhr – wieder keine Siegchance J. Aber die Stimmung in dem Block ist immer am besten. Von uns hatten sich teilweise kleine Gruppen (Monika, Kerstin, Nadine, Janine) oder Pärchen (Liana, Klaus und Sammy, Bruno) gebildet um den Marathon gemeinsam zu bewältigen. Kurz nach dem Start und bei Km 7 wurden wir von unseren Fans noch einmal motiviert für die lange Strecke. Der Kurs führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Überall an der Strecke Bands und ganz viele begeisterte Zuschauer. Denen gehört auch gehöriger Respekt, über so einen langen Zeitraum klatschend am Rand zu stehen und immer wieder die Läufer aufzumuntern. Ein Höhepunkt an der Strecke ist mit Sicherheit das Stimmungsnest „Wilder Eber“. Bei km 28  gibt es speziell den Hobbyläufern wieder neue Energie für das letzte Drittel. Hat man es dann bis zum Potsdamer Platz bei km 38 geschafft, ist man bereit für den Schlussspurt – wenn man noch kann. Da müssen schon viele gehen. Alle Strapazen sind vergessen, wenn es auf die Straße „Unter den Linden“ geht. Das Brandenburger Tor vor Augen, die vielen Zuschauer an der abgesperrten Strecke, da bekommt der ein oder andere schon etwas feuchte Augen. Stimmungsvoll dann auch die letzten 500 Meter nach dem Brandenburger Tor. Da heißt es nur noch, die Freude raus lassen, noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern fürs Foto und dann die hart erkämpfte Medaille glücklich in Empfang nehmen. Das ist dann der Moment, wo die Zeit keine Rolle mehr spielt, sondern pure Freude über die eigene Leistung entscheidend ist.

Die Organisation so einer Veranstaltung ist schon eine Herkules Aufgabe und war insgesamt super. Einziger kleiner Wermutstropfen, dass der Live Track nicht funktionierte. So waren unsere Fans vor Ort und auch zu Hause immer auf die 5 km Durchgangszeiten angewiesen um zu sehen wie weit jeder Läufer war.

Die erste große Aufregung gab es schon bei km 12. Kerstin stolperte über die Fuße einer Absperrung. Sie konnte zwar einen Sturz vermeiden, zog sich aber eine sehr schmerzhafte Verletzung zu und gab nach km 15 auf. Klar, dass nach so einer intensiven Vorbereitung die Enttäuschung riesig war.

Unsere Marathon Neulinge (Janine, Andreas, Bruno, Sammy) waren nicht nur hoch motiviert sondern auch gut vorbereitet. Trotz vieler HM waren sie am Ende allerdings doch etwas überrascht, wie hart ein Marathon speziell auf den letzten 10 km ist. Wahnsinnig ausgeglichen liefen Christoph und Frank. Bis zum Schluss konnten sie  ihr Tempo halten. Bei Hobbyläufer ist dies eher die Ausnahme. Begleitet von Klaus lief Liana ihre angepeilte Zeit. Die wenigsten hatten ihr dies wohl zugetraut, denn ihr Trainingsumfang war deutlich geringer als von den meisten anderen.

Ein Phänomen war wieder Engelbert. Wer schafft es schon in der M70 Klasse zum wiederholten Male deutlich unter 4 Stunden zu laufen? Der ein oder andere kann da ja noch hoffen. J. Sehr zufrieden mit ihrem Lauf waren auch Nadine und Christian, während Diddi nach den guten Trainingsleistungen schon etwas mehr erwartet hatte. Ein kleines Jubiläum feierten Monika und Siggi, die in Berlin ihren 10. Marathon absolvierten. Monika schonte sich etwas, läuft sie doch in einigen Wochen genau wie Janine noch den New York Marathon,

Am Ende waren alle sehr zufrieden und klar, dass abends das Bier besonders gut schmeckte und lebhaft die Erfahrungen ausgetauscht wurden.

Ein ganz besonderes Dank gilt unseren treuen Fans (Lilly, Claudia, Petra, Volkmar, Thorsten, Wolfgang, Marion, Ellen, Conny, Marie, Sammys Schwägerin und Schwager und Andreas aus Marienbaum, der den Inliner lief) , die den U Bahn Marathon absolvierten. Da sie alle anfeuern wollten, blieb keine Zeit mal zwischendurch einen Kaffee zu trinken oder etwas zu essen. Ihr wart super !!!!!!!!!!!!!!!!

Am Montag stand der Vormittag noch zur Verfügung und wurde sehr unterschiedlich genutzt. Im Prinzip war aber relaxen angesagt, oder man war auf dem Laufband um neue Schuhe zu kaufen J. Die ersten planen schon den nächsten Marathon – Hamburg ist ganz weit vorne. Nach dem Marathon ist eben vor dem Marathon. smiley